Ayurvedische Ernährung – leichte und gesunde Küche

Die ayurvedische Küche ist eine wahre „Cuisine Vitale“: Leicht und gesund bietet sie für jeden das Richtige. Dabei stehen frisches und naturbelassenes Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreide im Mittelpunkt. Auch Kräuter und Gewürze werden viel und gerne verwendet.

Was Sie diese Woche erwartet:

Diese Woche wenden wir uns einer besonderen und bewussten Küche, der ayurvedischen, zu. Sie erfahren, welche Lebensmittel für welchen Typ am besten geeignet und welche Produkte eher in geringen Maßen verzehrt werden sollten. Unsere Redaktion erklärt, warum Kräuter und Gewürze in der ayurvedischen Küche so wichtig sind und gibt Tipps rund um die ayurvedische Ernährungslehre. Auch diese Woche haben wir leckere Rezepte vorbereitet, wie Basmati-Reis mit Safran, gelbes Fisch-Curry in Kokosmilch, Spinat mit Paneer und Chapatis, ein selbstgemachtes indisches Fladenbrot. Wenn Sie mehr über die ayurvedische Küche erfahren möchten, dann könnte ein Besuch eines Kochkurses genau das Richtige sein. Unsere Redaktion hat mit Regina Martensen, Inhaberin der Kochschule Kreativ Kochen, über die Besonderheiten der ayurvedischen Küche gesprochen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und beim Kochen.

Ayurvedische KücheGrundsätze der ayurvedischen Ernährung
Wer sich ayurvedisch ernähren möchte, sollte einige allgemeingültige Grundsätze beachten. So setzt die ayurvedische Küche auf Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreide. Zudem sollte die Nahrung möglichst naturbelassen sein und stets frisch zubereitet werden. Rohkost ist eher zu meiden, da warme und gekochte Speisen leichter verdaulich sind als rohe und kalte. Fleisch, Fisch und Eier werden nur in geringen Maßen verzehrt – dennoch ist die ayurvedische Küche keine rein vegetarische. Empfehlenswert ist beispielsweise gelbes Fisch-Curry in Kokosmilch für die süße und saure Geschmacksrichtung. Wichtig ist auch, nicht zu spät am Tag zu essen und nach dem Mittag leichte Kost zu bevorzugen. Die ayurvedische Ernährungslehre geht davon aus, dass zum Abend die Verdauungskraft abnimmt.

Kräuter und Gewürze sind in der ayurvedischen Küche elementar
Ein äußerst wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Kochkunst ist die Nutzung von frischen Kräutern und Gewürzen. Sie gelten als göttliche Nahrung, die heilende Kräfte besitzt. Entsprechend vielfältig sollten Gewürze in der ayurvedischen Küche verwendet werden. Außerdem ist es wichtig, täglich alle Geschmacksrichtungen – süß, sauer, bitter, salzig, scharf und herb – zu berücksichtigen. Dieses Vorgehen führt zu einer abwechslungsreichen, vielseitigen und dadurch ausgewogenen Ernährung mit allen notwendigen Inhaltsstoffen.

Ayurvedische KücheDoshas als Grundlage der ayurvedischen Ernährung
Grundlage für die Arbeit mit Ayurveda sind die sogenannten Doshas – drei „Lebensenergien“, welche die komplexen Verbindungen zwischen Körper und Geist beeinflussen. In jedem Menschen sind die drei Elemente Vata, Kapha und Pitta vereint. Wie stark jedes dieser Doshas wirkt, hängt von verschiedenen Faktoren wie Körperbau, Hungergefühl und Verhalten bei Stress ab. Mithilfe eines Tests kann der eigene Ayurveda-Typ leicht bestimmt werden. Ist der eigene Dosha-Typ ermittelt, empfehlen sich folgende individuelle Ernährungsweisen.

Vata: Gemüse und süßes Obst
Vata-Typen sollten gekochte und leicht verdauliche Kost mit den Geschmackrichtungen salzig, sauer und süß bevorzugen. Hierzu zählen beispielsweise Karotten, Gurken, rote Beete, Spargel oder Zwiebeln. Auch süßes Obst wie Bananen, Mangos, Melonen, Pflaumen und Beeren sind für Vata-Typen empfehlenswert. Zudem sind Nüsse, Samen, Reis, Lebensmittel aus Weizen und Soja und alle Milchprodukte ideal. Grundsätzlich sollten Mahlzeiten warm sein und nur etwas Fett enthalten. Wertvolle Gewürze für Vata-Typen sind unter anderem Ingwer, Kardamom, Zimt, Cumin und Senfkörner.

Ayurvedische KüchePitta: süß, bitter und herb
Bei Pitta-Typen können kalte und warme Speisen von mittelschwerer Konsistenz auf dem Speiseplan stehen. Geschmacksrichtungen sind hier bitter, süß und herb. Für Pitta-Typen eignen sich Lebensmittel wie Gurken, Zucchini, Erbsen, Sellerie und Spinat. Besonders lecker schmeckt Spinat mit Paneer, einem indischen Frischkäse. Auch süße Früchte, Reis und Produkte aus Weizen, Hafer und Gerste sind für Pitta-Typen sinnvoll. An Milchprodukten sind nur Butter, Milch und Hüttenkäse zu empfehlen. Speisen sollten nicht allzu stark gewürzt werden – in geringen Maßen können beispielsweise Koriander, Fenchel, Safran, frische Kräuter und Salz verwendet werden.

Kapha: wenig Reis und scharfe Gewürze
Kapha-Typen sollten nur mäßig gegarte und warme Speisen essen und viel frisches Obst und Gemüse in den Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb zu sich nehmen. Für Kapha-Typen eignen sich Produkte wie Chicorée, Knoblauch, Paprika, Kohl oder Rettich. An Obst sind hauptsächlich Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Mangos und Beeren sinnvoll. Zudem sollten Lebensmittel aus Gerste, Buchweizen, Mais, Hirse oder Roggen bei der täglichen Ernährung nicht fehlen. Reis sollte dagegen eher selten auf dem Speiseplan stehen. Für Kapha-Typen bieten sich vor allem scharfe Gewürze wie Ingwer, schwarzer Pfeffer, Koriander, Kurkuma und Nelken an. Aus Ingwer lässt sich ein scharfer Ingwertee prima zubereiten. Hierfür einfach einen halben Liter Wasser mit drei bis vier Scheiben Ingwer zum Kochen bringen und etwa zehn Minuten kochen lassen. Den Tee mit einem Sieb abseihen und warm trinken.

Wer Profitipps rund um die ayurvedische Küche erhalten möchte, kann einen Kochkurs in der Kochschule „Kreativ Kochen“ in Otterfing bei München besuchen:

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